Larvierte Depression – wenn die Depression durch den Körper spricht

Heinz M. ist 55 Jahre alt – erfolgreicher Ingenieur, gesundheitsorientiert und ein Arbeitstier wie die meisten seiner Kollegen. Zum Ende des letzten Jahres dann die Renovierung und der Umzug ins lang ersehnte neue Haus.

Heute beschreibt Heinz M., dass alles mit einer leichten Antriebslosigkeit und Freudlosigkeit angefangen hat. Morgendliches Früherwachen – also eine Form der Schlafstörung, kam hinzu. Dann im Januar plötzlich starke Rückenschmerzen auf Höhe des Steißbeins. Heinz M. geht zum Hausarzt – die verschriebenen Medikamente und Schmerzmittel helfen nicht. Es folgen eine Computertomographie (CT), eine Magnetresonanztomographie (MRT), Ultraschall und Röntgenaufnahmen. Doch mit Heinz M. scheint körperlich alles in Ordnung zu sein. Die Rückenschmerzen werden so unerträglich, dass er drei Wochen am Stück kaum ein Auge in der Nacht zu machen konnte. Erst die Diagnose einer larvierten Depression und die medikamentöse Behandlung mit Psychopharmaka haben eine Erleichterung der Schmerzen und einen weitgehend normalen Schlaf ermöglicht. Heute befindet sich Heinz M. auf dem Weg der Besserung und die Schmerzen sind kontinuierlich auf ein erträgliches Maß gesunken. Bei der larvierten Depression stehen eine Vielzahl von vegetativen Symptomen und Vitalstörungen im Vordergrund, welche die eigentliche depressive Störung überdecken. Da natürlicherweise zunächst an eine körperliche Erkrankung gedacht wird, haben Betroffene bis zur Diagnose oft viele Arztbesuche und Untersuchungen hinter sich. Die körperlichen Symptome sind unspezifisch und können sich ganz unterschiedlich bei den Betroffenen äußern:

  • Gestörter Schlafrhythmus
  • Chronische Kopfschmerzen
  • Schweißausbrüche
  • Nervenschmerzen
  • Druck- oder Schweregefühl in der Brust
  • Krämpfe und Bauchschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Gewichtsverlust
  • Schweregefühl im ganzen Körper

Da die angeführten Symptome freilich auch für eine Vielzahl anderer Erkrankungen ursächlich sein können, muss immer eine gründliche schulmedizinische Diagnostik erfolgen, um das Störungsbild sicher zu bestimmen. Ist die Diagnose dann gestellt, erfolgt idealerweise eine Therapie-Kombination aus Medikamenten (z.B. Antidepressiva), Psychotherapie und begleitenden Maßnahmen wie zum Beispiel einer Bewegungstherapie. Selbsthilfegruppen, aber auch das familiäre Umfeld, können helfen, aus dem Stimmungstief zu kommen und einen sozialen Rückzug zu verhindern. Wird die Grunderkrankung „die Depression“ erfolgreich behandelt, bessern sich auch die körperlichen Symptome, sodass auch eine larvierte Depression Heilungschancen aufweist. Für weitere Fragen rund um dieses Thema stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Schicken Sie mir einfach eine E-Mail oder rufen Sie an.

Ihr Christoph Chamuel Weibert

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