Resilienz - das Immunsystem unserer Seele!?

Heute ist ein Tag, an dem wieder gar nichts klappt – Kaffee verschüttet am Frühstückstisch, voll in den Blitzer auf der Bundesstraße gefahren und jetzt hat mich auch der Chef noch ins Büro zitiert. Umstrukturierungsmaßnahme hier, Wettbewerbsdruck da.

Am Ende des Tages fühle ich mich leer, ich kann wiedermal nicht einschlafen und grübele noch lang bis in die Nacht. Am nächsten Morgen ist dann alles noch ein bisschen schlimmer. Eine kleine Geschichte zum Anfang, die vielleicht der Eine oder Andere von Ihnen so oder so ähnlich schon erlebt hat. Stress, Belastungen und widrige Umstände machen vielen Menschen zu schaffen. Doch bei manchen Menschen läuft immer alles wie am Schnürchen, so scheint es zumindest. Und selbst eine Krise meistern sie noch ohne Probleme. Wie kommt es, dass manche Menschen eine Krise besser als andere Menschen bewältigen können? Die moderne Psychologie und unter anderem die Entwicklungspsychologin Emmy Werner, hat hier auf Grundlage einer über 40 Jahre angesetzten Langzeitstudie mögliche Antworten auf diese Frage gefunden. (Prof. Dr. Heller Jutta: Resilienz 7 Schlüssel für mehr innere Stärke; Gräfe und Unzer 2013) Als entscheidende Schlüsselfaktoren werden hier:


Akzeptanz, Optimismus, Selbstwirksamkeit, Verantwortung, Netzwerkorientierung, Lösungs- und Zukunftsorientierung aufgezählt.

Diese Schlüsselfaktoren erwerben wir in der Regel in unserer Kindheit – aber auch im Laufe des Erwachsenenlebens können wir diese noch erlernen oder ausbauen. Dabei ist es ähnlich wie mit unserem richtigen Immunsystem. In den Zeiten in denen wir uns gesund ernähren und Sport treiben, ist unser Immunsystem weniger anfällig für Krankheiten als sonst. Bei dem Resilienz-Konzept und unserem seelischen Immunsystem geht es nur eben um die genannten Schlüsselfaktoren und nicht um Ernährung oder Bewegung. Eine Möglichkeit, dieses zu stärken, ist die Arbeit mit Geschichten und Metaphern. Lassen Sie mich eine kleine Geschichte aus dem Buch „Die Kuh die weinte“ von Ajahn Brahm (erschienen im Lotos Verlag 2013) wiedergeben:

„Eine Wagenladung voller Mist Sie kommen nach Hause und irgendjemand hat eine ganze Wagenladung voller Dung direkt vor ihrer Tür abgeladen. Erstens haben Sie ihn nicht bestellt. Zweitens hat niemand gesehen wer ihn abgeladen hat und drittens ist er dreckig, widerlich und ekelhaft. Sie haben nun zwei Möglichkeiten darauf zu reagieren: Sie schleppen den Mist mit sich herum bzw. lassen ihn liegen und er wird Sie weiterhin jeden Tag ärgern. Oder zweitens Sie packen es an, krempeln die Ärmel hoch und verscharren den Mist Stück für Stück in Ihrem Garten. Und wer weiß vielleicht entfaltet sich im nächsten Jahr ein Blumenmeer in Ihrem Garten.“

Diese Metapher bedeutet uns, das Unheil als Dünger des Lebens willkommen zu heißen. Wer so handelt, akzeptiert was er nicht ändern kann und sucht gleichzeitig nach einer Lösung. Das Resilienz-Konzept ist aber vielmehr als diese kleine Geschichte. Wer sich für dieses Thema interessiert, dem empfehle ich das bereits oben erwähnte Buch „Resilienz – 7 Schlüssel für mehr innere Stärke“ von Prof. Dr. Jutta Heller.

Es ist eine sehr schöne Zusammenfassung zu diesem Thema und hat mich für diesen Artikel inspiriert. Für heute alles Gute und Kopf hoch (auch wenn der Hals dreckig ist 🙂 )

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